Samstag, 23. Juni 2012
Meine Mission ist erfüllt
Den vierten Tag bin ich krank und habe so schlimme Kreislaufprobleme.
Streite mich mit zig sms mit O. herum, der sich heute Mittag nach 24 Stunden Funkstille meldet, als sei nichts gewesen.
Verquase mindestens 20 Sms. Es gipfelt in seiner Frage, ob ich ihn wirklich liebe.
Ich schreibe ihm wieder:
„eine Frau, die sich nicht alles gefallen lässt, kann nicht lieben oder was willst du mir mit unterstellen? Du lenkst ganzj schön von deinem eigenen beschissenen verhalten ab.nicht ICH muss meine liebe unter beweis stellen,sondern du.worte sind schön,aber von liebe merke ich oft nicht viel,hast dich schon oft entschuldigt, aber gebessert hat sich nichts. Immer die gleiche leier.ich habe dich noch nie verletzt.also deine frage kannste in die tonne kloppen.meine frage an dich:wie oft und wie lange soll ich das alles noch mitmachen?ich meine nicht mehr.“
Telefoniere nachmittags mit meiner Mutter. Sie kommt gerade vom Radiologen. Für ihr Alter ein ideales Bild ihres Kopfes, alles bestens. Sie hätte es sich sparen können. Zweimal fällt das Handy aus. Victor hat es nicht genügend aufgeladen. Natürlich in der Zeit als ich mich ausruhen möchte, klingelt es wieder im Flur. Mit Moni tausche ich einige Sms. Sie vermisst mich. Irgendetwas liegt ihr auf der Seele, das sie gerne mal mit mir besprechen möchte, habe ich den Eindruck. Nach meiner Sms an O. ist jetzt Ruhe!

Vielleicht habe ich heute den wichtigsten Teil meiner Mission hier in Ghana erfüllt:
Ich habe mich im Namen von meinem Vater und auch stellvertretend für meine Mutter bei Victor für die Diskriminierung, für den Rassismus entschuldigt. Auch für all die Entwürdigung, seine Abschiebung.
Victor konnte es gar nicht fassen und nahm alles sehr gefasst, aber ziemlich sprachlos entgegen. Kann er mal gerührt, kann seine Seele mal berührt werden?
Er konnte es auch gar nicht glauben, dass es heute eine andere Gesellschaft, eine offenere, eine tolerantere Gesellschaft in Deutschland geben soll.
Auch schaute er ungläubig, als ich ihm berichtete, dass es so viele Moslems, Türken im Arbeitsleben, als Geschäftsleute gibt.
Ich habe ihm gesagt, dass man merkt, dass es viele Wunden auf seiner Seele gibt, da sein Herz verschlossen ist. Er solle es öffnen.
„Your frozen,when your heart's not open“ Madonna.

http://www.youtube.com/watch?v=rK2s8pStbc8&feature=related

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