Mittwoch, 20. Juni 2012
Ausflug zum Wli-Wasserfall - Höhepunkt meiner Reise
Der Strom ist nach 24 Stunden Ausfall wieder da und wir können endlich die Handys aufladen. Schreibe O. eine sms, der ist aber stumm und beleidigt. Dabei müsste ich beleidigt sein, weil er sich gestern so saublöd verhalten hat.
Nun kann er erst einmal auf weiter sms von mir verzichten.
Doch dieser Vorsatz dauert nicht lange, habe ihn dreimal angerufen und wieder sms geschrieben. Bei den Anrufen erzählt er mir, er hätte heute verschlafen und sein Handy vergessen, als er zur Stadt gefahren ist.( Bis abends ohne Handy unterwegs? Wer‘s glaubt!) Er hätte für Wohngeld zum Amt gemusst. Dann sei er gestern im Bad ausgerutscht und hätte drei schlimme tiefe Fleischwunden.
(Es wird mir langsam unheimlich mit dem Echo!)
Ich frage ihn, ob Alkohol im Spiel gewesen sei, er sagt nein! Was ich wirkllich nicht glauben kann.
Sitze mit Victor noch draußen und lese ihm aus dem Reiseführer vor.
Der Wli-Wasserfall ist wohl der schönste und größte und einen Besuch wert. Ich bin gespannt. Victor war auch noch nie dort. Ich freue mich, dass ich die Trekkingsandalen mitgenommen habe. Morgen kaufe ich mir dann leichte Schuhe, wenn wir in Hohoe angekommen sind. Ein Hotel haben wir auch schon ausgeguckt.
Ausflug zum Wli-Wasserfall
Nach dem einigermaßen funktionierenden Frühstück (wir haben heißes Wasser, Marmelade und Weißbrot) bringt Victor das Geschirr zu seinem Neffen zurück, was fast eine Stunde dauert. Wir hätten schon vor der Hitze weg sein können, aber es ist immer das Gleiche mit dem Kerl. Um 10 Uhr endlich können wir starten.
Zuerst mit einem Taxi bis zur Trotro-Haltestelle in der Nähe des Krankenhauses, dann in ungefähr einer Dreiviertelstunde bis zum nächsten Ort, dort Umstieg in ein Trotro nach Hohoe. Es ist drückend heiß. Der Durchzug vom Fahrtwind kühlt etwas ab, ist aber auch gefährlich und ich habe schon Rückenbeschwerden. Kein Wunder:
Die Straße ist zum Teil in einem ganz desolaten Zustand und wir werden stundenlang durchgeschüttelt.
Leute steigen aus und ein. Vor mir sitzt eine Frau mit großen roten Lockenwicklern.



Im Kofferraum schlägt eine (leere?) Gasflasche hin-und her und rollt immer an meine Reisetasche, ich habe Angst, dass sie beschädigt wird, aber Victor unternimmt nichts.
Als wir nach der Höllen-Hitze-Schüttel-Fahrt im heißen überfüllten Hohoe ankommen, suchen wir händeringend eine Bank, um die Euros zu tauschen.
Victor ist nach wie vor unbeholfen und mal wieder frage ich mich durch.
Wir nehmen ein Taxi bis zur Barcley-Bank, die uns aber einen ganz schlechten Wechselkurs bieten.(230)
Was die alles wissen wollten: Ich musste meinen Pass zeigen und meine Adresse in Ghana angeben.
Wir fahren anschließend zum Matvin-Hotel, den Namen erinnere ich noch aus dem Ghana-Reiseführer, den ich natürlich prompt zu Hause liegen gelassen habe.



Mit Ach-und Krach bekommen wir dort ein doch recht schmackhaftes Essen und nach langem Hin-und Her ein Mineralwasser.
Ich lege mich danach ins klimatisierte Zimmer(25°C), werde aber vom Zimmermädchen gestört, die mir das Restgeld vom Essen bringt.


Mein Zimmer

Ich bin fix und fertig, nicht die Hitze, sondern die hohe Luftfeuchtigkeit macht mich alle.
Gerade habe ich Victor losgeschickt, eine Telefonkarte zu besorgen, vom deutschen Handy nach Hause telefonieren, kostet mich ein Vermögen.

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