Montag, 11. Juni 2012
Gedanken zu Hause
Durch den Regen heute Nacht hat es doch gegen Morgen merklich abgekühlt, will heißen statt 38 „nur“ noch 30 Grad. Aber doch irgendwie erträglich.
Man spürt aber die hohe Luftfeuchtigkeit und auf manchen Strassen stehen tiefe, große Matschpfützen mit braunem Sandwasser.
Langsam „funktioniert“ unsere Cynthia nicht mehr so top wie am Anfang.
Sie stellt die Toilettenspülung ab und die Dusche hat keine Power.
Man muss erst danach fragen, dann stellt sie die Pumpe an, die angeblich kaputt ist, aber leider wird dann alles ganz schnell wieder abgestellt.
Angeblich sei die Pumpe defekt.Ok.
Wir laufen, da es einigermaßen mit der Hitze auszuhalten ist, bis zum Taxistand.
Unterwegs entdecke ich ein kleines Textilgeschäft mit sehr schönen bunten einheimischen Kleidern und probiere einige an.
Alle viel zu lang, aber wirklich schön.
Ich picke mir ein sehr schönes heraus und die Verkäuferin verspricht mir, es mir bis mittags zu kürzen. Ich zeige ihr mehrmals, bis wohin. Doch als ich später das Kleid abhole, ist es noch viel zu lang geblieben.
Egal! Ich trenne im Zimmer mit der Nagelschere den unteren Volant-Rand ab und habe nun mein leichtes schönes Sommerkleid in der richtigen Länge.
Der Taxifahrer, der uns zum Shinig-Beach kutschiert, knöpft uns doch wahrhaftig 4 statt 3 Cedis für die Fahrt ab. Man muss aufpassen wie ein Luchs!



Heute ist sehr starker Wellengang, ich schwimme trotzdem. Die Wellen haben enorme Kraft und ich werde einmal richtig hingeschmissen. Bin voller Sand und kann mich zu Hause erst richtig abspülen und den klebrigen Sand vom Körper loswerden. Schade, eine Stranddusche wäre schön!



Beim letzten Schwimmen spricht mich ein junger Mann an.
Jo schaut schon, ob er mir helfen soll, Victor begeift ja nichts und sitzt regungslos da.
Aber ich schaffe es schon selbst, ihn mir vom Hals zu halten.
„Where are you from?“ will er wissen und „You are a beautiful woman!“
Um dann gleich zur Sache zu kommen:”I want to be your friend”.
O.K.!!! Man könnte hier, so viel man wollte. Auswahl reichlich! Doch nicht auszudenken, was man sich hier alles einfangen kann. Nee, lass mal
Nun kommen auch langsam verschiedene Strandhändler, sporadisch , aber immerhin. Wir essen zwei gekochte Eier und eine Tüte Erdnüsse.
Natürlich wieder Cola und Wasser, der Kreislauf muss ja hoch gehalten werden.
Stella, die Eigentümerin von der Black Mamba kommt zweimal an unseren tisch und unterhält sich mit uns. Sie erzählt uns, sie handelt mit Gold und sei eigentlich gelernte Schneiderin.
Heute lasse ich mal richtig die Seele baumeln und denke nicht viel, spreche auch keine schwierigen Themen an.
Schreibe H. eine sms, die aber wahrscheinlich im Äther verglüht, weil ich nicht sicher bin, ob er überhaupt noch seine alte Handynummer hat.
„Hallo, H. es gibt keinen Raum und keine Zeit, die zwischen unsere Seelen geschoben werden können. Ich denke auch im fernen Ghana an dich, gerade heute und hoffe, dass du deine alte Handynummer noch besitzt. Hier ist es unvorstellbar heiß, ich sitze gerade unter Palmen und versuche mich vor der Sonne zu schützen. Ganz liebe Grüße C.“
Und O. schreibt: Kannst du nicht früher zurück kommen? Möchte dich umarmen, küssen, verwöhnen von oben bis unten.

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