Samstag, 24. März 2012
Victor 2
bellaantonia, 13:15h
"Ihr seid verschiedene Rassen, das passt doch nicht zusammen."
"Schau mal, der sieht aus wie ein Affe. Wie sehen denn später eure Kinder aus, die haben es immer schwer in dieser Gesellschaft" und viele ganz schreckliche Dinge, die mir sehr weh getan haben und mich ganz fassungslos und sprachlos gemacht haben. Damals war ich nicht in der Lage, diesen Argumenten etwas entgegen setzen zu können.
Victor spürte natürlich meine Zurückhaltung und gab sich damit zufrieden. Er stand immer irgendwie über den Dingen und kämpfte nicht.
Er akzeptierte so weise und abgeklärt alles, was passierte. Lächelnd verfolgte er meine Liebesabenteuer und sah viele Männer kommen und gehen.
Der feste Punkt, das Unveränderliche, Unumstößliche in meinem Leben aber war Victor.
Die Zeiten in Deutschland waren sehr hart für Schwarze, aber noch mehr für Frauen, die wagten mit diesen Afrikanern über die Straße zu gehen.
Ich wurde offen auf der Straße beschimpft.
"Gibt es keine deutschen Männer? Musst du mit diesem da gehen, du Schlampe?"
Das hat mich als junges Mädchen mit dem Hintergrund meines Elternhauses natürlich sehr fertig gemacht und mein Selbstwertgefühl ging langsam den Bach herunter. Ich tat zwar nach außen hin und Victor gegenüber so, als wenn ich stark sei und es mir nichts ausmachen würde, doch tief im Inneren schämte ich mich für meine Landsleute und für den Rassismus hier im Land und für Victor tat es mir unendlich leid.
Ich selbst habe Victor von Anfang an nie als Farbigen gesehen, sondern habe mich immer zu ihm als Mensch hingezogen gefühlt, weil er einfach ein so liebenswerter Mensch war und so einen wunderbaren Charakter hatte und ich mich unendlich von ihm geliebt fühlte.
Ich erinnere mich an herrliche Zusammenkünfte, bei denen wir immer ein Glas Martini tranken, der heute aus der Mode gekommen ist, aber damals sehr hip war, viele Gespräche führten und Victor oft etwas für uns kochte.
Fufu, eine Art Kartoffelpüree, aber aus Maismehl gemacht, was zu kleinen Bällchen mit der Hand geformt, ohne Besteck gegessen wurde und recht lecker schmeckte.
Fortsetzung folgt...
"Schau mal, der sieht aus wie ein Affe. Wie sehen denn später eure Kinder aus, die haben es immer schwer in dieser Gesellschaft" und viele ganz schreckliche Dinge, die mir sehr weh getan haben und mich ganz fassungslos und sprachlos gemacht haben. Damals war ich nicht in der Lage, diesen Argumenten etwas entgegen setzen zu können.
Victor spürte natürlich meine Zurückhaltung und gab sich damit zufrieden. Er stand immer irgendwie über den Dingen und kämpfte nicht.
Er akzeptierte so weise und abgeklärt alles, was passierte. Lächelnd verfolgte er meine Liebesabenteuer und sah viele Männer kommen und gehen.
Der feste Punkt, das Unveränderliche, Unumstößliche in meinem Leben aber war Victor.
Die Zeiten in Deutschland waren sehr hart für Schwarze, aber noch mehr für Frauen, die wagten mit diesen Afrikanern über die Straße zu gehen.
Ich wurde offen auf der Straße beschimpft.
"Gibt es keine deutschen Männer? Musst du mit diesem da gehen, du Schlampe?"
Das hat mich als junges Mädchen mit dem Hintergrund meines Elternhauses natürlich sehr fertig gemacht und mein Selbstwertgefühl ging langsam den Bach herunter. Ich tat zwar nach außen hin und Victor gegenüber so, als wenn ich stark sei und es mir nichts ausmachen würde, doch tief im Inneren schämte ich mich für meine Landsleute und für den Rassismus hier im Land und für Victor tat es mir unendlich leid.
Ich selbst habe Victor von Anfang an nie als Farbigen gesehen, sondern habe mich immer zu ihm als Mensch hingezogen gefühlt, weil er einfach ein so liebenswerter Mensch war und so einen wunderbaren Charakter hatte und ich mich unendlich von ihm geliebt fühlte.
Ich erinnere mich an herrliche Zusammenkünfte, bei denen wir immer ein Glas Martini tranken, der heute aus der Mode gekommen ist, aber damals sehr hip war, viele Gespräche führten und Victor oft etwas für uns kochte.
Fufu, eine Art Kartoffelpüree, aber aus Maismehl gemacht, was zu kleinen Bällchen mit der Hand geformt, ohne Besteck gegessen wurde und recht lecker schmeckte.
Fortsetzung folgt...
... comment