Samstag, 24. März 2012
Victor
bellaantonia, 02:45h
Wir schreiben das Jahr 1968.
Die Studentenrevolution ist im vollen Gang.
Wir Erstsemester sind eigentlich recht friedlich, kennen uns nicht so aus mit den Protesten, sind viel zu angepasst erzogen worden und wagen nicht viel.
"Setz dich bloß nicht auf die Schienen, halte dich da raus“, gibt mein Vater mir den guten Rat und ich halte mich auch daran.
Hinterher bin ich sehr froh, denn alle, die auf den Straßenbahnschienen gesessen haben, werden nicht in den Schuldienst übernommen und haben große Probleme.
Ich genieße meine durchs Studium neu gewonnene Freiheit von zu Hause, unternehme mit meiner Freundin Christine eine Tramptour durch Italien bis Rom und zurück. Meine Eltern schlagen die Hände überm Kopf zusammen, aber können eigentlich nichts dagegen unternehmen.
Wir feiern viele Semesterfeten. Bei einer dieser doch recht harmlosen Feten lerne ich Victor kennen. Genau erinnere ich mich nicht an den Moment des Kennenlernens, doch ich spüre gleich eine sehr starke Vertrautheit und einen Gleichklang zwischen uns. Mich fasziniert seine absolute Begeisterung für mich. Dieser Mensch hat sich unsterblich in mich verliebt und würde gerne mit mir zusammen kommen, doch ich kann meine Hemmschwelle ihm gegenüber nicht überwinden.
Victor kommt aus Ghana und ist schwarz, sehr schwarz, doch mit wunderschönen, strahlenden Augen und blitzenden Zähnen, die man sehr oft sieht, weil er gerne lacht.
Ich besuche ihn in den folgenden Monaten sehr oft in seiner Studentenbude, im Studentenheim. Er küsst mich zärtlich und streichelt mich, zu mehr bin ich nicht bereit und ich entwickel immer mehr Mitleid mit ihm, weil ich davon überzeugt bin, dass ich seine Liebe nicht erwidern kann.
Doch eines Tages wage ich es, das war seinerzeit sehr revolutionär, diesen schwarzen Mann mit zu meinen Eltern zu nehmen.
Sie machen gute Miene zum bösen Spiel, aber nachher muss ich mir ganz schreckliche Dinge anhören.
Fortsetzung folgt..
Die Studentenrevolution ist im vollen Gang.
Wir Erstsemester sind eigentlich recht friedlich, kennen uns nicht so aus mit den Protesten, sind viel zu angepasst erzogen worden und wagen nicht viel.
"Setz dich bloß nicht auf die Schienen, halte dich da raus“, gibt mein Vater mir den guten Rat und ich halte mich auch daran.
Hinterher bin ich sehr froh, denn alle, die auf den Straßenbahnschienen gesessen haben, werden nicht in den Schuldienst übernommen und haben große Probleme.
Ich genieße meine durchs Studium neu gewonnene Freiheit von zu Hause, unternehme mit meiner Freundin Christine eine Tramptour durch Italien bis Rom und zurück. Meine Eltern schlagen die Hände überm Kopf zusammen, aber können eigentlich nichts dagegen unternehmen.
Wir feiern viele Semesterfeten. Bei einer dieser doch recht harmlosen Feten lerne ich Victor kennen. Genau erinnere ich mich nicht an den Moment des Kennenlernens, doch ich spüre gleich eine sehr starke Vertrautheit und einen Gleichklang zwischen uns. Mich fasziniert seine absolute Begeisterung für mich. Dieser Mensch hat sich unsterblich in mich verliebt und würde gerne mit mir zusammen kommen, doch ich kann meine Hemmschwelle ihm gegenüber nicht überwinden.
Victor kommt aus Ghana und ist schwarz, sehr schwarz, doch mit wunderschönen, strahlenden Augen und blitzenden Zähnen, die man sehr oft sieht, weil er gerne lacht.
Ich besuche ihn in den folgenden Monaten sehr oft in seiner Studentenbude, im Studentenheim. Er küsst mich zärtlich und streichelt mich, zu mehr bin ich nicht bereit und ich entwickel immer mehr Mitleid mit ihm, weil ich davon überzeugt bin, dass ich seine Liebe nicht erwidern kann.
Doch eines Tages wage ich es, das war seinerzeit sehr revolutionär, diesen schwarzen Mann mit zu meinen Eltern zu nehmen.
Sie machen gute Miene zum bösen Spiel, aber nachher muss ich mir ganz schreckliche Dinge anhören.
Fortsetzung folgt..
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