Samstag, 23. Juni 2012
Er macht mich krank
Nein, was für ein Tag:
Warm, etwas Regen, Gewitter, keine wirkliche Abkühlung.
Aber das Wichtigste vom Tage: ich bin immer noch krank, hatte abends einen extremen Hustenanfall und jeden Tag Durchfall und Bauchkrämpfe.
Dann wieder eine Sms-Schlacht mit O. ,der mir tierisch auf die Nerven geht.
Er hätte so gut wie Arbeit. Er käme gerade aus dem Krankenhaus, er hätte eine Blutvergiftung. Er gibt mir für seine Funkstille immer noch keine schlüssige Erklärung. Er sei unterwegs gewesen und wüsste ja auch nicht, was ich so mache. Ich beschwere mich darüber, dass ich zig Sms für sinnlose Diskussionen mit ihm ausgebe. Da sagt er doch wahrhaftig, für Victor würde ich ja auch alles bezahlen. Ich muss ihn vehement darauf hinweisen, dass ich mit meinem Geld machen kann, was ich will, er hätte sich ja auch nicht beschert, als ich ihm was gegeben habe. Selbst Dieter, mit dem ich verheiratet sei, würde mir nicht sagen, was ich mit meinem Geld machen soll. Welches Recht hätte er dann?
Es ist eine Unverschämtheit, was er mir so gegenüber loslässt.
Mit so einem Ärger im Bauch kann ich doch nicht gesund werden! Er zerrt an meinen Nerven und macht mich kränker!
Ich denke vorm Kartenziehen noch, jetzt müsste eigentlich die „Geduld“-Karte
kommen und prompt ziehe ich sie.

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Krank
Die Nacht war schlimm. Victor hat ganz, ganz schlimm gehustet und müsste dringend zum Arzt, hört sich nach Lungenentzündung an.
Ich bin abgeschlagen, aber die Dusche hat mich etwas gerettet. Seit heute Nacht 3.30h fließt das Wasser wieder.
Die ganze Familie war im Einsatz, um Wasservorräte anzulegen. Das große Fass und diverse Behälter wurden gefüllt. Ich bin dann schnell zur Toilette, habe mich etwas frisch gemacht und wollte selig weiter schlafen, da fing der Housekeeper Steve an, den Rasen vor unseren Schlafzimmerfenstern abzuhäpen. Um 3.30 Uhr morgens, wohlgemerkt! Warum auch immer.
Dann klingelte um 6.45h Victors Handy. Er hatte es zum Aufladen im Flur liegen gelassen. Den Mitternachtsalarm konnte ich ja nun entgegen seiner Behauptung endlich nach 14 Tagen abstellen. Welch Wunder!
Man muss doch hören, dass der neue Tag beginnt! Auch, wenn man schläft oder die anderen schlafen! Egal!
Habe jetzt den ganzen Tag mit Kopf-Glieder-und Rückenschmerzen im Bett gelegen. Niemand hat nach mir gefragt oder mal nach mir geguckt. Was ist nur hier mit den Leuten los?
Habe vor einer Stunde eine Paracetamol genommen, da geht es ein ganz kleines bisschen besser.
Ich überlege ernsthaft, ob ich den Leuten hier Geld geben soll, wenn sie mich so beschissen behandeln.
Komisch, als hätten sie meine Gedanken aufgeschnappt, um 19 Uhr kam die ganze Familie angedackelt, um nach mir zu schauen. Ich denke aber eher, dass Victor ihnen Bescheid gesagt hat.
Die Nacht war relativ kühl. Mein blöder Rücken tut noch weh.
Heute Morgen meinte Victor mich um kurz vor 8 Uhr wecken zu müssen. Danach habe ich kurz gefrühstückt, geduscht und mich wieder ins Bett verfrachtet. Rücksicht auf einen kranken Menschen? Fehlanzeige!
Nachmittags kommt Kofi (Yussif), Victors Neffe, bringt Essen und schaut nach mir. Der ist super nett und hilfsbereit.
Abends esse ich wirklich nur ein winziges Stück vom mitgebrachten FuFu, damit etwas im Magen ist, wegen der Malaronetablette.
Regen prasselt unaufhörlich und richtig heftig heute. Ich habe die Gardine zugezogen, es ist richtig „kalt“ geworden. Jetzt könnte man sogar eine leichte Decke gebrauchen, aber die ist weit und breit nicht zu sehen.



Das Geräusch des Regens lullt ein und ich könnte wieder schlafen.
Habe mit vielen lieben Menschen korrespondiert, auch mit O. der nur sporadisch antwortet. Er hätte wieder geweint vor Sehnsucht nach mir.
Victor schleicht den ganzen Tag durchs Haus. Der hätte( angeblich) keine Langeweile, aber es sieht genauso aus.


Den dritten Tag bin ich krank. Victor hustet nach wie vor wie verrückt.
Ich habe mich aufgerafft und mein Tuch und mein Kopfkissen gewaschen. Steve ist heute nach Accra zu seiner kranken Schwester gefahren, Victoria „geht in die Mangos“. Wenn die wenigstens hier in der Lage wären, daraus Marmelade herzustellen, aber das macht niemand.
Ich dusche. Wir frühstücken, ich koche Kaffee und bereite alles vor. Victor schleicht durchs Haus.
Ich möchte vor dem Frühstück noch schnell zur Toilette gehen, die leider nicht abzuschließen ist, da sehe ich ihn vor der Kloschüssel stehen, ohne den Deckel hoch zu klappen und reinpinkeln. Ich rege mich auf. Er versteht es nicht. Sagt, er putze das mit Toilettenpapier ab. Warum kann er nicht, wie jeder zivilisierte Mann im Sitzen pinkeln?
Igitt-und ich habe mich immer auf den Deckel gesetzt. Ich bin froh, wenn ich wieder in Accra im Guest-house bin, da habe ich meine eigene Toilette.

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